– 21.07.2022

Die GPM und die PM-ZERT feiern über 100.000 ausgestellte IPMA Zertifikate

Nachgefragt – die Interview-Reihe der GPM

Im Fokus dieser Ausgabe: Linda Kröger, die 100.000. Zertifikatsinhaberin



Eine GPM Zertifizierung bescheinigt Projektmanagementwissen auf allerhöchstem Niveau. Sie ist nicht nur international anerkannt und genießt hohes Ansehen vom entscheidenden Personenkreis. Eine Zertifizierung nach dem IPMA Standard bescheinigt auch, zu den über 100.000 Menschen zu gehören, die in Deutschland und weltweit Verantwortung, Kompetenz, Werte und Integrität in ihre Projekte hinaustragen und damit die Projekte von morgen sicher und erfolgreich steuern können.

Im Mai 2022 hat die PM-ZERT, die unabhängige Zertifizierungsstelle der GPM, ihr 100.000. Zertifikat nach dem IPMA Standard ausgestellt. Die GPM und die PM-ZERT gratulieren GPM Schnuppermitglied Linda Kröger, die sich neben bestandener IPMA Level C Prüfung auch über den Titel „100.000. Zertifikatsinhaberin“ freuen darf. Zu diesem besonderen Anlass haben wir Frau Kröger ein Kombiticket für das Neue PM Forum 2022 geschenkt und ihr bei dieser Gelegenheit gleich ein paar Fragen rund um das Thema Projektmanagement gestellt. Im Interview erzählt die junge IT-Projektleiterin was Projektmanagement für sie persönlich bedeutet und wohin sich diese Disziplin ihrer Meinung nach entwickeln sollte.

Frau Linda Kröger im Interview


Frau Kröger, was möchten Sie den Leserinnen und Lesern über sich erzählen?

Linda Kröger: Ich wohne in Münster, bin 27 Jahre alt und bei der Firma Communardo als IT-Projektleiterin und Business Consultant tätig. Menschen in meinem Umfeld würden mich als strukturierte und fokussierte Person beschreiben, die andere gerne begeistert, mitzieht und die Dinge konkret werden lässt.


Wie sind Sie zum Projektmanagement gekommen und seit wann und weshalb sind Sie GPM Mitglied?

Mein Weg zum Projektmanagement hat sich eher zufällig nach meinem dualen Studium der Wirtschaftsinformatik ergeben. Ich habe mit der Zeit bemerkt, dass es mir im Gegensatz zu anderen sehr leicht fällt, Strukturen zu schaffen, Pläne zu verfolgen und Teams anzuleiten – und dass es mir auch noch Spaß macht. So habe ich begonnen, Projekte zu leiten und das Projekt- und Projektportfoliomanagement intern mit aufzubauen. In Projekten bin ich diejenige, die dafür sorgt, dass die verschiedenen Zahnräder ineinandergreifen. Dazu gehört z. B., dass „Mensch“ und „IT“ gemeinsam betrachtet und Erwartungshaltungen verschiedener Zielgruppen integriert werden. Auch durch die Komplexität im IT-Umfeld gehört die IPMA Zertifizierung bei Communardo zum Werkzeugkasten der Projektleiterinnen und Projektleiter, daher habe ich nun die Level C Zertifizierung abgeschlossen und freue mich, seit April 2022 ein aktives Mitglied im GPM Netzwerk zu sein. 


Was bedeutet für Sie Projektmanagement und was gefällt Ihnen dabei?

Ich beobachte häufig, dass Projektmanagement auf Budgetcontrolling und Terminkoordination reduziert wird. Für mich bedeutet Projektmanagement „Führung“. Und je nach Team und Projektkontext kann diese Führung eher fachlich, menschenbezogen oder methodisch ausgeprägt sein. Als Projektleiterin sehe ich es als meine Verantwortung an, einen Rahmen zu schaffen, in dem das Projektteam produktiv wirksam werden kann – und möchte. Natürlich halte ich dabei auch das Budget im Auge und koordiniere Termine, aber vielmehr geht es mir darum, Leitplanken am Wegesrand aufzubauen, zu erklären wohin der Weg führt und zu unterstützen, wenn das Team durch Stolpersteine oder Nebel ausgebremst wird, eine Abzweigung auftaucht oder jemand über die Leitplanken hinausgeschossen ist. Das bedeutet also konkret: mithilfe von Strukturen die Projektkomplexität im Team aufteilen, Gelassenheit und Vertrauen weitergeben, Transparenz zu Erwartungen und Fortschritt schaffen, die positive Stimmung aufrechterhalten und ansprechbar sein. 


Wohin wird sich das Projektmanagement in den kommenden Jahren entwickeln bzw. wohin muss es sich Ihrer Meinung nach als Disziplin weiterentwickeln?

Für die weitere Entwicklung des Projektmanagements sehe ich vor allem den Bedarf, ein Gleichgewicht zwischen den drei Dimensionen des IPMA Kompetenzmodells herzustellen. Die sozialen (People) und kontextbezogenen Kompetenzen (Perspective) sind weiter zu stärken, damit die methodisch-technischen Kompetenzen (Practice) noch effektiver werden. IT-Projekte sind das beste Beispiel: Was nützt ein IT-Tool, das zu 100 Prozent den definierten Anforderungen an Qualität, Kosten und Zeit entspricht, wenn es am Ende aufgrund vergessener Compliance-Vorgaben nicht genutzt werden darf oder von den Anwenderinnen und Anwendern nicht akzeptiert wird? Im Change Management Standard „Prosci“ heißt es so schön „Kein Change Management ohne Projektmanagement“. So sollte auch „Kein Projektmanagement ohne Change Management“ zu einem Leitsatz werden, der das Handeln der Projektleitung prägt. 

Langjährige PR-Beraterin, Kommunikations- & Marketingexpertin betreut bei der GPM die Themen Marketing-Kommunikation und Pressearbeit mit dem Fokus Corporate Communications, Thought Leadership, Kampagnensteuerung und Sonderprojekte.


Langjährige PR-Beraterin, Kommunikations- & Marketingexpertin betreut bei der GPM die Themen Marketing-Kommunikation und Pressearbeit mit dem Fokus Corporate Communications, Thought Leadership, Kampagnensteuerung und Sonderprojekte.


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