– 26.02.2025

Inkrementell vs. Iterativ: Was ist der Unterschied zwischen den Prozessen?

Im agilen Projektmanagement sind inkrementelle und iterative Vorgehensweisen zentrale Konzepte. Diese Ansätze ermöglichen es, Projekte flexibel und effizient zu gestalten, indem sie kontinuierliche Verbesserungen und Erweiterungen fördern. Methoden wie Scrum kombinieren beide Strategien, um den Entwicklungsprozess dynamisch an wechselnde Anforderungen anzupassen. Doch worin unterscheiden sich diese beiden Ansätze genau? Wann sollte welcher eingesetzt werden? 

Dieser Beitrag beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von inkrementellen und iterativen Prozessen und gibt Hinweise, in welchen Kontexten sie am effektivsten sind.

2. Definitionen: Zwei Ansätze im Überblick

Beim inkrementellen Vorgehen wird ein Produkt oder eine Lösung schrittweise entwickelt. Jedes neue Inkrement erweitert die bestehende Lösung um eine funktionierende Komponente. Der Fokus liegt auf einer fortlaufenden, nutzbaren Verbesserung. Ein Beispiel aus der Softwareentwicklung wäre eine App, die mit einer Basisfunktionalität startet und nach und nach um neue Features erweitert wird.

Der iterative Ansatz setzt auf wiederholte Anpassungen und Verfeinerungen. Anstatt ein Produkt schrittweise auszubauen, wird eine Lösung in mehreren Zyklen entworfen, getestet und verbessert. Ein Beispiel hierfür wäre ein Prototyp, der regelmäßig überarbeitet wird, um ihn schrittweise zu optimieren.

3. Inkrementell vs. Iterativ: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Beide Ansätze setzen darauf, dass eine Lösung nicht von Anfang an perfekt sein muss. Der wesentliche Unterschied liegt in der Art und Weise, wie die Weiterentwicklung erfolgt:

4. Vorteile und Herausforderungen beider Ansätze

Jede Methode bietet sowohl Vorteile als auch Herausforderungen, die je nach Projekttyp unterschiedlich ins Gewicht fallen.

Vorteile des inkrementellen Ansatzes:

  • Jedes Inkrement ist sofort nutzbar, sodass bereits früh produktive Ergebnisse vorliegen.
  • Es ermöglicht eine schrittweise Umsetzung mit klarer Struktur und vorhersehbaren Fortschritten.
  • Durch die kontinuierliche Erweiterung des Produkts wird das Risiko von Fehlschlägen reduziert, da funktionierende Komponenten bereits vorhanden sind.
  • Kundinnen und Kunden sowie Stakeholder erhalten früh eine funktionierende Lösung, die nach und nach verbessert wird.

Herausforderungen des inkrementellen Ansatzes:

  • Spätere Änderungen an grundlegenden Strukturen können schwierig sein, da bereits bestehende Komponenten angepasst werden müssen.
  • Eine detaillierte Planung ist erforderlich, um zu vermeiden, dass frühere Inkremente nicht mehr zu späteren Erweiterungen passen.
  • Die Umsetzung kann in einem starren Rahmen erfolgen, der wenig Flexibilität für unerwartete Änderungen lässt.

Vorteile des iterativen Ansatzes:

  • Flexibel gegenüber Veränderungen und neuen Anforderungen, da kontinuierlich Anpassungen vorgenommen werden können.
  • Verbesserungen basieren auf regelmäßigem Feedback, wodurch eine optimierte Endlösung entsteht.
  • Iterationen ermöglichen frühzeitige Tests und Korrekturen, wodurch Fehler schneller erkannt und behoben werden können.
  • Fördert eine experimentelle Herangehensweise, bei der kreative Lösungen ausprobiert und kontinuierlich optimiert werden.

Herausforderungen des iterativen Ansatzes:

  • Ergebnisse eines einzelnen Zyklus sind nicht unbedingt nutzbar, da das Gesamtprodukt erst über mehrere Iterationen hinweg ausgereift wird.
  • Hoher Abstimmungs- und Evaluationsaufwand, da jede Iteration Feedbackschleifen benötigt, um effektiv zu sein.
  • Kann bei mangelnder Planung zu Verzögerungen führen, da der kontinuierliche Anpassungsprozess das Ziel aus den Augen verlieren lassen kann.

5. Fazit: Welche Methode passt zu Ihrem Projekt?

Inkrementelle und iterative Ansätze schließen sich nicht gegenseitig aus – sie lassen sich sogar hervorragend kombinieren. In Scrum beispielsweise wird das Produkt iterativ verbessert und gleichzeitig inkrementell erweitert. Die Wahl des richtigen Ansatzes hängt vom jeweiligen Projekt ab: Wer ein Produkt schrittweise veröffentlichen möchte, sollte den inkrementellen Ansatz wählen. Wer sich darauf konzentrieren muss, eine optimale Lösung zu entwickeln, profitiert von iterativen Zyklen.

Egal für welchen Ansatz Sie sich entscheiden – der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer klaren Planung und regelmäßigen Abstimmung mit allen Stakeholdern.

Katja Bäumel ist als PR-Managerin mit den Schwerpunkten „Online- und Bewegtbildredaktion“ bei der GPM tätig. Zuvor war sie, neben diversen Auslandsaufenthalten, als Projektleiterin für die Online-Redaktion von unternehmer.de sowie für Projekte bei der Volkswagen AG, der Deutschen Bank AG und Russell Hobbs verantwortlich.


Katja Bäumel ist als PR-Managerin mit den Schwerpunkten „Online- und Bewegtbildredaktion“ bei der GPM tätig. Zuvor war sie, neben diversen Auslandsaufenthalten, als Projektleiterin für die Online-Redaktion von unternehmer.de sowie für Projekte bei der Volkswagen AG, der Deutschen Bank AG und Russell Hobbs verantwortlich.


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