– 12.05.2017

Kompetenzen in der Digitalisierung

Wir erleben derzeit einen tiefgreifenden, gesamtgesellschaftlichen Umbruch, der oft mit der industriellen Revolution verglichen wird. Die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung führen u.a. zu neuen Formen der Zusammenarbeit, automatisierten Wertschöpfungsketten und revolutionierten Geschäftsmodellen. Dabei heben neue Kommunikationsmöglichkeiten räumliche und zeitliche Grenzen auf. Dies bringt einerseits enorme Chancen und Potenziale mit sich, doch andererseits stellt sich die Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die menschliche Arbeit und die notwendigen Kompetenzen haben wird?

Meines Erachtens werden wir in der neuen digitalisierten Welt insbesondere hochspezialisierte „mobile“ Experten und „brückenbauende“ Projektmanager benötigen – allerdings mit viel höheren Anforderungen an sozialen und systemischen Kompetenzen als in der Vergangenheit notwendig waren.

Die Digitalisierung verändert die Arbeitsweise und –struktur und erhöht dadurch die Anforderung an die Veränderungsfähigkeit von Fachexperten

Wir beobachten einen immer schneller werdenden technologischen Wandel und Fortschritt mit immer kürzeren Produktlebenszyklen. Im Rahmen von Industrie 4.0 soll die industrielle Produktion  mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt und dadurch ganze Wertschöpfungskette optimiert werden (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Industrie_4.0).

Industrie 4.0 ist dabei nur eine Facette der Digitalisierung, jedoch kann man erahnen, dass Digitalisierung nicht vor hochqualifizierten Berufsgruppen halt machen wird. Um die Auswirkungen auf Tätigkeiten und Kompetenzen beurteilen zu können, muss daher die Frage beantwortet werden, inwieweit und welche Tätigkeiten durch Digitalisierung ersetzbar sind. Hierzu wurden empirische Studien durchgeführt, die dieser Fragestellung nachgegangen sind. Die Streuung der Ergebnisse ist dabei sehr hoch und variiert von einer Substitutionsrate um die 10% (Bonin et al.) bis über 50% (Carl B. Frey und Michael A. Osborne 2013) in den nächsten 10-20 Jahren. Die meisten Untersuchungen kommen zu einer ähnlichen Aussage, wonach die Höhe des Einkommens und die Höhe des Bildungsniveaus positiv korrelieren mit einer sinkenden Automatisierungswahrscheinlichkeit. Zudem sind Routinetätigkeiten eher ersetzbar als Nicht-Routinetätigkeiten und es gibt Tätigkeiten, die weniger anfällig sind substituiert zu werden. Die Mehrheit kommt zum Ergebnis, dass ein großer Effekt auf die Gesamtbeschäftigung durch technologischen Fortschritt als unwahrscheinlich einzuschätzen ist. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass sich zukünftig menschliche Arbeit eher auf komplexe, nicht automatisierbare Arbeit konzentrieren könnte, kombiniert mit einer höheren Anforderung an Qualität.

Die Digitalisierung verlangt schwerpunktmäßig zunehmend nach anderen fachlichen Kompetenzen. Eine mögliche Auswirkung sei am Beispiel der Forschung und Entwicklung im Bereich Bohrmaschinen erläutert. Die Forschung und Entwicklung von Bohrmaschinen war in der Vergangenheit stark auf den Maschinenbau ausgerichtet, die Elektronik spielte eine Nebenrolle. Doch findet derzeit eine Digitalisierung von Bohrmaschinen statt, sodass die Maschinen miteinander kommunizieren können. Ziel ist es, Informationen aus dem Nutzungsverhalten zu erhalten, um dem Kunden neue Produkte anbieten zu können, die ihn in seiner Arbeit optimal unterstützen. Der elektrotechnische Anteil an der Entwicklung nimmt dabei sehr stark zu und könnte Experten zufolge zukünftig einen Anteil von bis zu 50% an der Wertschöpfung betragen. Die Auswirkungen auf den Fachbereich Maschinenbau sind offensichtlich. Neben elektrotechnischen Kompetenzen werden in diesem Umfeld insbesondere immer mehr IT- und Programmierskills benötigt werden, ein klassischer Maschinenbauingenieur wird dem nicht mehr gerecht.

Fachexperten werden zukünftig Kompetenzen in den „richtigen“ Fachbereichen benötigen und eine höhere fachliche „Mobilität“ benötigen. Wie auch Umwelt und Trends, werden sich die benötigten Kompetenzen ständig verändern. Die Experten können zukünftig nicht mehr darauf vertrauen, in ihrer Nische zu verharren, sondern benötigen ein gutes Gespür, welche Entwicklungen stattfinden und wie sie sich in dem wandelnden Umfeld persönlich und fachlich weiterentwickeln können. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob man in dem angestammten Gebiet bleibt und sich dort weiterentwickelt, um ggf. fehlende Kompetenzen aufzubauen oder sinnvoll zu ergänzen. Es wird aber auch immer der Zeitpunkt kommen, an welchen es ratsam ist „alte Gewässer“ zu verlassen, um sich in neue Bereiche hinein zu entwickeln und neue Chancen im Umfeld von aufkommenden Trends für sich zu nutzen (z. B. der klassische Maschinenbauingenieur, der sich in Elektrotechnik weiterentwickelt sowie IT und Programmierkenntnisse aufbaut). Diese Fähigkeit zur Einschätzung von Opportunitäten, kombiniert mit der Fähigkeit der „fachlichen Mobilität“, wird zunehmend zum Erfolgsfaktor in einer sich immer schneller drehenden Welt. Der Fachexperte benötigt hierzu eine intrinsische Motivation und Neugier um Neues zu erschließen. Routinetätigkeiten werden stark zurückgehen, es bedarf einer kontinuierlichen Veränderungsbereitschaft mit einer gezielten Weiterbildung als Basis für den Erfolg.

Zukünftig steigt die organisationsinterne und -übergreifende Projektarbeit stark an – dies hat Auswirkung auf die Netzwerkkompetenz des Projektmanagers

„… Die meisten Organisationen (haben) in den letzten Jahren ihre Eigenkomplexität systematisch gesteigert, sei es durch neuartige Formen der Binnendifferenzierung, durch die gezielte Internationalisierung von Funktionen, durch die Verstärkung netzwerkförmiger Kooperationen etc.“ (Prof. Dr. Rudolf Wimmer, Universität Witten/Herdecke)

Gerade die Kombination aus unterschiedlichen Fachrichtungen und Wissensträgern bietet ungeahntes Potenzial für Innovationen, weswegen die organisationsübergreifende Kooperation zunimmt. Dies fördert die netzwerkförmige Zusammenarbeit, z.B. in Forschungsprojekten. Ein geeignetes Beispiel um dieses Potenzial zu verdeutlichen, ist das Projekt „C3 – Carbon Concrete Composite“, Gewinner des Deutscher Zukunftspreises 2016. Am Projekt sind rund 140 Institute und Unternehmen beteiligt, geleitet wird es durch zwei Professoren aus dem Institut für Massivbau einerseits und dem Institut Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik andererseits. Ziel ist die Erforschung des revolutionären Baustoffes Carbonbeton durch zusammenbringen von Passivbautechnik mit Textiltechnik. So ersetzt er Stahlbewehrung durch Carbon – einem Gelege aus feinen Kohlenstofffasern. Dadurch ist ein neuartiger Betonverbundstoff entstanden, der deutlich widerstandsfähiger als herkömmlicher Stahlbeton ist. Er ist umweltschonender, hält länger und ist sehr vielfältig einsetzbar. Dadurch sind Häuser, Brücken und Türme weniger aufwändig und weniger teuer instand zu halten (vgl. www.deutscher-zukunftspreis.de).

Ein schönes Beispiel, wie bahnbrechende Innovation durch eine kluge Kombination von Expertisen und Fachrichtungen erreicht werden kann. Dies wird durch die Möglichkeiten der Digitalisierung weiter zunehmen. Wir haben derzeit einen Grad an Digitalisierung erreicht, der uns viele Möglichkeiten der virtuellen Zusammenarbeit und Vernetzung bietet. So nutzen wir Soziale Netzwerke, Open Business oder andere Cloud-basierte Technologien, die optimal in der Projektarbeit verwendet werden können. Mit sehr großen Potenzialen für eine dezentrale und globale Zusammenarbeit ohne räumliche Distanzen und Unternehmensgrenzen als Hindernis.

Eine wesentliche Kompetenz eines Projektmanagers in diesem Kontext wird es sein, die benötigten fachlichen Skills innerhalb und außerhalb der Organisation zusammenzubringen und damit die entscheidenden Brücken zu schlagen. Es geht zukünftig weniger darum, jegliche benötigte Fachexpertise persönlich oder in der Organisation aufzubauen als vielmehr um das Wissen, wo man die ergänzenden Fähigkeiten schnell und flexibel erschließen kann.

Der Projektmanager muss dabei in der Lage sein, die entsprechenden Kompetenzen zu erkennen und zu integrieren. Er muss aber auch der daraus resultierenden größeren Komplexität innerhalb und außerhalb des Projektteams Rechnung tragen und die teilweise völlig unterschiedlichen Fachrichtungen, Perspektiven und Denkweisen im Projekt zusammenführen. Die kulturellen Unterschiede können dabei sehr groß dein. Schafft man es die Diversität und interdisziplinären Kompetenzen erfolgreich im Projekt zu integrieren, entsteht ein Projektergebnis, welches weit mehr sein kann als die Summer seiner Einzelteile. Die digitalisierte Welt treibt dabei den Anspruch an die sozialen und systemischen Kompetenzen des Projektmanagers an.

Die Potenziale der Digitalisierung können nur durch einen Projektmanager mit einer sehr hohen sozialen und systemischen Kompetenz realisiert werden

Die Digitalisierung bleibt in Deutschland derzeit meist auf der Technologieebene stecken. Eine Befragung von Bearing Point unter 281 Unternehmen ergab, dass nicht die Technologie die größte Hürde der Digitalisierung ist, sondern vielmehr die Unternehmenskultur, -struktur und die Organisation.

In der Unternehmenspraxis ist festzustellen, dass die im Zuge der Digitalisierung entstandenen Massendaten (Big Data) die bestehenden Arbeitsabläufe schlicht durch ihr Volumen überfordern. Legt man eine viertstufige Evolutions-Skala zur Beurteilung des Reifegrads von „Big Data“ von Descriptiv, über Diagnostic und Predictive bis hin zu Prescriptive zugrunde, stellt man fest, dass viele Unternehmen auf den sehr reaktiven und beschreibenden ersten Stufen stehen bleiben. Jedoch bietet Big Data, nutzt man die Daten richtig, das Potenzial vorhersagend und präventiv genutzt werden zu können. Dies bedarf jedoch einer fundamentalen Anpassung im Denken und der Herangehensweise in den Organisationen. Unternehmen werden nur in den vollen Nutzen der Digitalisierung kommen, wenn sie sich in ihrer Struktur und Unternehmenskultur entsprechend verändern. Hierzu bedarf es eines Projektmanagements, dass sich der Wechselwirkungen in und über Organisationen hinweg bewusst ist und es dadurch versteht, die Veränderungsfähigkeit zunächst herzustellen und Unternehmen dann auch tatsächlich weiterzuentwickeln.

Der Projektmanager muss meines Erachtens deshalb insbesondere folgende soziale und systemische Kompetenzen in einer sehr starken Ausprägung mitbringen:

  • Ein Führungsverständnis, welches der Komplexität der Umwelt gerecht wird
  • Eine effektive Kommunikation, welche die verschiedenen Perspektiven zusammenführt und alle Stakeholder zur richtigen Zeit mit den richtigen Schwerpunkten einbezieht
  • Die Fähigkeit zur Motivation der Mitarbeiter durch Haltung und Wertschätzung
  • Ein Verständnis über die Wirkmechanismen innerhalb und außerhalb des Projekts – insbesondere zur Verbesserung der Veränderungsfähigkeit und Konfliktlösung

Führungsverständnis

Das systemische Führungsverständnis trägt der steigenden (virtuellen) Komplexität Rechnung. Der Projektmanager ist hierbei nicht der Einzelkämpfer oder Alleskönner an der Spitze, der alle Entscheidungen selbst fällt. Er ist vielmehr der „Manager des Systems Projekt“, der dafür sorgt, dass notwendige Entscheidungen getroffen werden. Dabei spielt Selbstorganisation des Teams eine große Rolle, wobei den Projektmitarbeitern weitreichende Verantwortung mit. Entscheidungsbefugnissen zugestanden wird. Es darf dabei keine Willkür oder ein zufällig entstandenes Konstrukt entstehen, weswegen dem Projektmanager eine bedeutende Rolle zukommt. Er setzt die notwendigen Rahmenbedingungen und Leitplanken, innerhalb welcher die Teammitglieder selbstorganisiert arbeiten und flexibel agieren können. Dabei ist es wichtig, dass diese Vorgaben klar definiert und die Rollen und Verantwortlichkeiten klar voneinander abgegrenzt sind. Des Weiteren achtet der Projektmanager darauf, welche Spielregeln gelten und welche Kommunikationsmuster in einem System vorherrschen. Auf Basis seiner Beobachtungen setzt er, wenn nötig, gezielte Interventionen, um die Teamperformance zu verbessern. Es liegt auch in der Verantwortung des Projektmanagers dafür zu sorgen, dass sich das Team gut kennt sowie gerne und mit Freude zusammenarbeitet. Gerade in einer Zeit mit hoher Belastung und Burn-out Syndrom ist es entscheidend, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Forderung und Förderung zu finden und vielmehr die Freude an der Herausforderung vorzuleben, als die Angst vor einem potenziellen Versagen. Dabei kommt dem Projektleiter die Rolle zu, dafür zu sorgen, dass das System „Projektteam“ sich in dieser Balance bewegt. Er ist der Anker für die Mitarbeiter und wehrt negative Einflüsse aus der Projektumwelt ab oder gibt bei Bedarf Impulse von außen in das Team hinein.

Effektive Kommunikation

Ein Projektmanager mit systemischem Hintergrund schafft im Team eine gemeinsame Perspektive auf eine bestimmte Problemstellung und sorgt damit dafür, dass im Projekt auf ein gemeinsames Ziel hin gearbeitet wird. Erst wenn man es in einem Projekt schafft, alle Perspektiven in eine Gemeinsame zu verwandeln, ist die Basis für eine optimale Performance im Team geschaffen. Jedoch ist die Schwierigkeit bei Veränderungsprojekten dabei, nicht nur das Projektteam selbst, sondern vielmehr das gesamte Unternehmen mitzunehmen. Daher ist es von Beginn an wichtig alle entscheidenden Stakeholder in einem sinnvollen Maße einzubinden und hinsichtlich der gemeinsamen Perspektive zu überzeugen. Ein systemischer Projektansatz legt sehr großen Wert darauf, dass Stakeholder in und außerhalb der Organisation aktiv und sehr bewusst einbezogen werden. Das resultierende (systemische) Stakeholder Management erfindet die Welt dabei nicht komplett neu, hebt den ursprünglichen Ansatz jedoch ins Zentrum des Projekts.

Digitale Kommunikationsmöglichkeiten ermöglichen es, setzt man sie richtig ein, Perspektiven besser zusammenzubringen und gemeinsame Bilder als Basis für die Zusammenarbeit und die Veränderung zu erzeugen. Dabei kann über entsprechende Kommunikationskanäle eine breite Basis an Mitarbeitern und Stakeholdern erreicht und angesprochen werden.

Motivation     

Bei der Lösungsfindung im Projekt bezieht der systemische Projektansatz aktiv unterschiedliche Perspektiven und Kompetenzen ein und geht nicht von wahr/richtig oder unwahr/falsch  aus, sondern lebt eine Haltung vor, die andere Meinungen und Sichtweisen respektiert und wertschätzt. Ziel ist es, unterschiedliche Sichtweisen für das Projekt einzubringen und nutzbar zu machen, um dadurch den Projekterfolg und die Qualität des Projektergebnisses zu verbessern. Durch gezielten Einbezug der unterschiedlichen Perspektiven und durch das höhere Maß an Verantwortung im Projektteam, werden die Teammitglieder zu aktiv Beteiligten. Dadurch ist jeder ein Teil der Lösung, was entscheidend zu einem besseren Teamspirit und höherer Motivation beiträgt.

Die Anforderungen an den Projektmanager steigen im selben Maße in welchem die virtuelle Zusammenarbeit zunimmt. Ganze Projektteams sitzen und arbeiten weltweit verteilt. Die Teammitglieder und Stakeholder setzen sich aus unterschiedlichen Kulturkreisen, mit unterschiedlichen Kommunikationsformen, Begrifflichkeiten und Motivationsfaktoren zusammen. An dieser Stelle ist Digitalisierung Fluch und Segen zugleich. Einerseits schafft es die Möglichkeit sich schnell und unkompliziert auszutauschen. Allerdings erschwert diese Art der Zusammenarbeit einem Projektmanager persönlich auf sein Projektteam Einfluss zu nehmen – sei es hinsichtlich Teambuilding, Kooperation im Projekt oder hinsichtlich Projektkultur. Meines Erachtens kommt es auf eine Ausgewogenheit zwischen persönlicher Kommunikation und gezielter Nutzung digitaler Kommunikationsformen an. Ohne persönliche Kommunikation wird es meiner Erfahrung nach nicht funktionieren.

Wirkmechanismen innerhalb und außerhalb des Projekts

Grundsätzlich kann durch systemische Kompetenzen der Blick auf Organisationen und Projekte und deren Wirkmechanismen geschärft werden. Die Rückschlüsse und Erkenntnisse daraus sind essentiell dafür, wie in einem bestimmten Umfeld das Projekt aufgesetzt und geführt werden kann.

Speziell in Konflikten kommt diesem Verständnis über die Mechanismen eine sehr große Bedeutung zu. Systemisch gesehen ist der Konflikt systemimmanent und besteht zunächst einmal aus mindestens zwei unterschiedlichen Sichtweisen oder Meinungen. Es ist ein konsensorientiertes Konfliktverständnis, das die unterschiedlichen Standpunkte wertschätzt und Konflikte als Chance für bessere Lösungen und Projektergebnisse betrachtet. Dabei kommt es auf den Projektmanager als Mediator an, der es versteht zuzuhören, die unterschiedlichen Standpunkte herauszuarbeiten und auf dieser Basis einen Konsens gemeinsam zu entwickeln. Die Kunst ist dabei das Erkennen von unterschiedlichen Perspektiven, verbunden mit der konsensorientierten Entwicklung einer Konfliktlösung, in der beide Perspektiven berücksichtigt sind (neue gemeinsame Wirklichkeitskonstruktion).

Zusammenfassend betrachtet, wird es in der digitalen Welt meines Erachtens weniger zu einem einseitigen Wegfall an Tätigkeiten als vielmehr zu einer Verschiebung benötigter Kompetenzen kommen. Es werden zum einen mehr Fachexperten auf den Feldern IT, Elektrotechnik und Mathematik/Statistik benötigt, während andere fachliche Kompetenzen immer weniger nachgefragt werden. Zum anderen nimmt die unternehmensübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit in Projekten weiter zu. Hierzu bedarf es eines Projektmanagers, der die notwendigen sozialen und systemischen Fähigkeiten mitbringt, um Projekte in einer zunehmend komplexer werdenden Welt zum Erfolg zu führen. Diese Kompetenzen sind aus meiner Sicht entscheidend für den zukünftigen Unternehmenserfolg, insbesondere bei dezentraler, virtueller Zusammenarbeit. Die Digitalisierung bietet dabei große Chancen für die Projektarbeit. Die Anforderungen an die Kompetenzen des Projetmanagers nehmen dabei jedoch nicht ab sondern in viel größerem Maße zu.

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