– 25.07.2023

Moderne Arbeitsumgebungen- Methoden und Tools können helfen, generationsübergreifende Teams zu bilden

 

Neben der aktuellen Konjunkturflaute haben viele Unternehmen auch mit der Tatsache zu kämpfen, dass sowohl Vertreter der Baby Boomer als auch der Generation Z in Projekten Hand-in-Hand arbeiten müssen. Schon immer sind die Phasen, in denen sich ein Generationswechsel anbahnt, mit Konflikten behaftet. Derzeit ist die Situation besonders herausfordernd, denn die Wertevorstellungen und Arbeitseinstellungen dieser beiden Generationen könnten unterschiedlicher nicht sein. Umso wichtiger ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, bei denen sich positive Fähigkeiten ergänzen, Mängel ausgleichen und gemeinsame Ziele bilden lassen.

 

Die Generation der geburtenstarken Baby Boomer hatte vor rund 30 bis 40 Jahren bei ihrer Ausbildung und dem Berufseinstieg völlig andere Voraussetzungen als derzeit die Generation Z. Damals brauchte man neben einer soliden Ausbildung vor allem Durchsetzungsvermögen und Willenskraft. Denn eines gab es genug: Konkurrenz um einen Arbeitsplatz. Das Gegenteil ist heute der Fall. Es herrscht Fachkräftemangel und die Unternehmen buhlen um die besten Mitarbeiter – manchmal sogar auch nur um die vermeintlich besten Mitarbeiter. Die Folgen dieser extrem unterschiedlichen Sozialisierung spiegeln sich dann auch in deren Einstellung und Arbeitsweisen wider.

Die Tatsache etwa, dass zu Hochzeiten der Baby Boomer immer genügend Kollegen zugegen waren, die bei der Umsetzung von Projekten helfen konnten, hat dazu geführt, dass man sich auch ohne eine Strategie erfolgreich „durchwurschteln“ konnte. Ein weiterer Aspekt: Damals gab es weder technologischen Druck noch einen Fachkräftemangel oder wirtschaftliche Schwierigkeiten.Da früher mehr als genug Teammitglieder vorhanden waren, wurden Ziele meist so oder so erreicht. Wenn nun zum Beispiel Probleme auftauchten, so konnte die schiere Masse an Fachkräften gegebenenfalls die Mängel oder Defizite ausgleichen.


Neue Generationen – neue Sitten

Für die heutige Generation Z sieht das anders aus. Viele von ihnen sind es gewohnt, von den Eltern, der Schule oder den Ausbildern unterstützt zu werden. Die Folge: Viele werden bequem und versuchen mit möglichst geringem Aufwand, das Maximum zu erreichen. Die Frustrationstoleranz lässt zudem auch bei vielen zu wünschen übrig. So kann man bei der Generation Z immer öfter die sogenannten Quiet Quitter beobachten und die direkten Folgen in Organisationen feststellen. Als Quiet Quitter bezeichnet man diejenigen, die sich von der Vorstellung verabschieden, als Angestellter über das notwendige Limit hinauszugehen. Ihre Haltung: Sie leisten nur das, was vertraglich vereinbart ist. Ein großes Augenmerk richtet die Generation Z zudem auf eine ausgewogene Life-Work-Balance – ein Begriff, der bei den Baby Boomern noch Work-Life-Balance hieß.

Aber man muss der jungen Generation auch eines zugutehalten: Sie ist technologisch affin und überaus agil. Und sie steht - anders als die Vorgängergenerationen - disruptiven technologischen Veränderung gegenüber, die viel schneller eintritt. Sie muss mit weniger Menschen immer mehr leisten und kann dabei nicht einmal auf eine stabile Wirtschaftslage setzen, sondern muss sich mit äußerst schwankenden Rahmenbedingungen in der Weltwirtschaft und -politik auseinandersetzen.


Zwischen den Stühlen

Und dann gibt es noch die Generationen dazwischen. Das sind diejenigen, die mit den Wertevorstellungen der Baby Boomer groß geworden sind, die in ihrer Arbeitswelt heute aber einer anderen Realität gegenüberstehen. Sie bekommen zu spüren, dass ihr Engagement nicht immer so honoriert wird, wie es ihnen durch ihre Eltern vermittelt wurde. Bei nicht wenigen führt das zu Frust oder schlimmstenfalls sogar direkt in einen Burn-Out. Hinzukommt, dass der Blick auf die Vertreter der Generation Z ihnen vermittelt, dass es auch mit weniger Engagement aber mehr Egoismus geht, was auch nicht wirklich motivierend ist. Diesen Generationen geht es wie dem Sandwich-Kind in einer Familie:  Es ist einerseits ein Bindeglied und wird andererseits von den beiden anderen unter Zugzwang gesetzt. Keine einfache Situation.

Auch wenn diese Typologien nicht mit den im limbischen System beschriebenen Persönlichkeiten übereinstimmen, sind sie doch in vielen Unternehmen anzutreffen und werden flankiert von den mutigen und harten Performern, misstrauischen Kontrolleuren, detailverliebten Bewahrern, sanften Harmonisierern, lebensfrohen Unterstützern und spontan Kreativen.


Die Challenge: Das Beste aus unterschiedlichen Welten zusammenbringen

Vor diesem komplexen und vielfältigen Hintergrund tun sich viele Unternehmen und Organisationen schwer, ihre Strukturen und Prozesse so zu gestalten, dass sich alle am Arbeitsprozess Beteiligten damit identifizieren können und motiviert mitmachen. Deshalb ist es unerlässlich, dass sich die Verantwortlichen die Fragen stellen, wie sie und ihre Mitarbeiter in Zukunft arbeiten wollen. Es geht darum eine Unternehmenskultur zu entwickeln, mit der sich die Älteren arrangieren und die Jüngeren identifizieren können. Voraussetzung für dieses „schöner-Arbeiten-Klima“ ist eine Analyse der vorhandenen Prozesse, der Erwartungshaltung der Mitarbeiter sowie der Kommunikation im Unternehmen.

Dabei sollten die Chancen der Automatisierung und Digitalisierung nicht vergessen werden. Sie bieten allen große Vorteile: Haben sich beispielsweise die Baby Boomer erst einmal mit den neuen Technologien vertraut gemacht, werden sie deren Benefits schnell spüren und zu schätzen wissen. Bei der Generation Z wiederum führt die Digitalisierung dazu, dass Prozesse hinterfragt und ein Umfeld etabliert wird, in dem Agilität voll ausgespielt werden kann.

Dabei hilft es, dass es heutzutage eine Vielzahl an Plattformen und Methoden gibt, die eine flexible und moderne Zusammenarbeit softwareseitig unterstützen. Das ist Fluch und Segen zugleich: Fluch, weil man sich zunächst orientieren muss, welche Software oder Vorgehensweise am besten zum Anforderungsprofil des eigenen Unternehmens passt. Segen, weil sich sogar für außergewöhnliche Rahmenbedingungen Lösungen finden lassen.

Um zielgerichtet vorzugehen, empfiehlt es sich, den Markt der Projektmanagement-Lösungen anhand von Leistungsbeschreibungen, Erfahrungsberichten und Preisen zu durchleuchten. Im zweiten Schritt sollte man eine Shortlist der Lösungen erstellen, bei denen jeweils das Anforderungsprofil und Funktionsspektrum die meisten Überschneidungen aufweisen. Schlussendlich sollte man die am besten passenden Tools testen und dann die Lösung einführen, die am überzeugendsten hilft. Ob es sich dabei um eine Collaboration-Plattform in der Cloud handelt, ein on-premise Kanban-Tool, eine Plattform für agiles Projektmanagement oder ein modernes System für Multiprojektmanagement hängt schlussendlich davon ab, welche Aufgaben bewältigt werden müssen.

 

Fazit

Unternehmen, die ihre Ziele aktuell mit einem hybriden Team aus Baby Boomern und Generation Z erreichen möchten, sollten sich vorhandener Plattformen bedienen, um Prozesse und Strukturen zu implementieren, die von allen unterstützt werden. Bei der Auswahl der Tools und Methoden sollten die Mitarbeiter frühzeitig eingebunden werden, um den Identifikationsprozess und Teamspirit optimal zu unterstützen. Wer in der Lage ist, beide Generationen „abzuholen“, wird sich wundern, wie kraftvoll sich diese in ihren Fähigkeiten zum Wohle des Unternehmens ergänzen.   

Carola Moresche (geb. 1982) ist Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation bei der InLoox GmbH. Nach dem Studium der Anglistik und Amerikanistik an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Österreich, und diversen Auslandsaufenthalten ging sie 2012 nach München. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Marketing im B2B Umfeld und bringt eine Leidenschaft für Kommunikation mit, die sie bis 2015 als Dozentin für Präsentationstechniken der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck an PhD-Studenten weitergab.


Carola Moresche (geb. 1982) ist Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation bei der InLoox GmbH. Nach dem Studium der Anglistik und Amerikanistik an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Österreich, und diversen Auslandsaufenthalten ging sie 2012 nach München. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Marketing im B2B Umfeld und bringt eine Leidenschaft für Kommunikation mit, die sie bis 2015 als Dozentin für Präsentationstechniken der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck an PhD-Studenten weitergab.


Kommentare

* Diese Felder sind erforderlich

Keine Kommentare