– 21.09.2017

Nachhaltige, zielorientierte Strukturen gebraucht! Die GPM auf dem Zukunftskongress Migration & Integration

Auf dem dritten Zukunftskongress Migration und Integration am 14./15. September 2017 im Bundespresseamt in Berlin hat die GPM sich mit einer Veranstaltung zum Thema „Management und Governance des Zuzugs und der Integration von Geflüchteten – Lessons Learned aus Paris & Berlin“ beteiligt.

Vorgestellt wurden die Ergebnisse einer von der GPM unterstützten komparativen Studie über die Aufnahme und Integration von Geflüchteten sowie die im Rahmen des GPM-Flüchtlingsprojektes pilotierte Qualifizierung von Geflüchteten im Projektmanagement. Diskutiert wurden die Lessons Learned mit Blick auf generelle Fragen der ebenenübergreifenden Governance und den Berliner Masterplan Integration und Sicherheit.

An der Gesprächsrunde nahmen Claudia Jahnke, PM-Expertin und Leiterin des GPM-Flüchtlingsprojektes und Lisa Strehmann, Koordinatorin Flüchtlingsarbeit des Evangelischen Kirchenkreis Berlin Nord-Ost teil. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ina Gamp, GPM, Sprecherin des Aktionsprogramms „Mit Projekten Deutschlands Zukunft gestalten“.

Die von Frau Strehmann vorgestellte Studie „Refugees in the Large Metropolis: Sharing Welcome and Innovations“ der Universität Sciences PO Paris empfiehlt ein Umdenken in der Art der Behandlung der Geflüchteten. Sie sollen eigenständiger, aktiver werden, weniger Objekt der Integration, sondern eigenständig Handelnde werden. Claudia Jahnke erläuterte, wie die Qualifizierung der Geflüchteten im Projektmanagement auf die Erkenntnisse einzahlt, weil sie die Mission der GPM umsetzt: alle Menschen zu befähigen, gemeinsam mit anderen ihre innovativen Ideen in allen Lebensbereichen verwirklichen zu können – zum Wohle des größeren Ganzen.“

In Bezug auf die übergeordnete Governance der Integrationsbemühungen wurde die methodische Sicht auf das Thema auf dem Podium und mit dem Publikum diskutiert: Es sollte eine gemeinsame Zielsetzung, Steuerung und Verantwortung für das Thema etabliert sein. Es braucht u.a. Reflexion und Lernschleifen sowie regelmäßige Anpassung von Vorgehen und Maßnahmen.

Die KGSt, Kooperationspartnerin der GPM, hat in einem gemeinsamen Bericht mit der Bertelsmann und der Robert Bosch Stiftung herausgearbeitet, dass es ein Leitbild für die Integration braucht, diese im positiven Sinne zu gestalten. Der ebenenübergreifende Kommunikationsfluss stellt eine entscheidende Komponente eines erfolgreichen Integrationsmanagements dar.

Aus dem Publikum kamen dazu interessierte Wortmeldungen und Kommentare und es wurde deutlich, dass die Vernetzung und Steuerung nicht ausreichend funktioniert. Viele Maßnahmen und Projekte wüssten nicht voneinander und seien nicht untereinander abgestimmt. Dies konnte Frau Strehmann aus der praktischen Arbeit heraus unterstreichen. Die Erfahrung zeige, dass dringend benötigte Netzwerkstellen meist nur befristet besetzt sind. So würden funktionierende Netzwerke immer wieder verloren gehen.

Mit Bezug auf den Berliner Masterplan Integration und Sicherheit 2016 und den dazugehörigen Umsetzungsbericht aus dem Sommer 2017 wurde darauf hingewiesen, wie viel Potential darin stecken könnte, die Grundsätze des Projektmanagements anzuwenden: denn hier fehlt der Dialog über Erreichtes und Defizite mit Blick auf ein klares Ziel, die Analyse der Gründe, die kontinuierliche Steuerung und Benennung von Maßnahmen zur Erreichung der Ziele.

So ergab beispielsweise die Diskussion auf dem GPM Kongress im Januar 2017 „Mit Projekten Deutschlands Zukunft gestalten“ mit Vertretern aus Jobcentern und kommunalen Integrationsbeauftragten, wie wichtig ein vernetztes, ämterübergreifendes Einzelfallmanagement wäre. Es fehlt eine Struktur, in der solche Vorschläge zur Umsetzung gelangen können. Projektmanagement könnte helfen, diese zu erarbeiten.

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