Rückblick auf das PM Forum 2018

Das PM Forum hat 2018 einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Mehr als 1.000 Teilnehmer genossen spannende Projektmanagement-Impulse, mitreißende Keynotes und die größtmögliche Vernetzung in der PM-Community. Ein Rückblick auf zwei ereignisreiche Tage.

„Wenn wir die digitale Transformation gestalten wollen, müssen wir das Projektmanagement stärken.“ Das betonte GPM Präsident Prof. Dr. Helmut Klausing bei seiner Eröffnungsrede des 35. PM Forum. Mehr als 1.000 Projektleiter, Projektmanager und PM-Interessierte waren nach Nürnberg gekommen – ein neuer Besucherrekord! Nach der Eröffnungsrede begrüßten Prof. Dr. Harald Wehnes, Leiter des Programmkomitees und Stefanie Höpfinger, die als Chair des Streams „Young Professionals“ stellvertretend für die neue Generation stand, das Publikum. Sie betonten den inoffiziellen Leitgedanken des diesjährigen Programms: Rock Meets Classic, die Verbindung von Altbewährtem und neuen interaktiven Formaten.

Und das Programm konnte sich sehen lassen! 78 Fachvorträge und Workshops in sage und schreibe 13 verschiedenen Themen-Streams sorgten dafür, dass die Teilnehmer wertvolle Impulse mitnehmen konnten und bestens unterhalten wurden. Ein Fokus lag auf neuen interaktiven Formaten wie einem Speed-Gaming für Projektmanagement-Planspiele oder einem Projektmanagement-Zirkeltraining. Großen Zuspruch erhielt auch das Panel „Projektmanagement 2030“, bei dem Studierende und Nachwuchswissenschaftler ihre kreativen Ideen für das Projektmanagement präsentieren konnten.

Den Auftakt in das Programm aber machte die Keynote von Marco Sturm. Der Eishockey-Bundestrainer sprach vor den gespannten Besuchern über das Wintermärchen, das er Deutschland mit seiner Mannschaft bescherte. Der sensationelle Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen war nur möglich dank eines herausragenden Teamgeistes. Sturm gab Einblicke in seinen Führungsstil („Struktur und Vertrauen“) und verriet die Grundprinzipien des Erfolgs: „Ehrlichkeit, harte Arbeit, Disziplin, Glaube, Ziel, Spaß.“ Spätestens mit dem mitgebrachten Video aus Pyeongchang war Gänsehaut bei den Zuhörern garantiert.

Hochspannend, aber auch beängstigend: die zweite Keynote „Nackt im Netz“ von Svea Eckert und Dr. Andreas Dewes auf dem PM Forum 2018. „Nichts im Netz ist umsonst, man bezahlt fast immer mit seinen Daten“, sagt die Investigativ-Journalistin. Und: „Wirklich jeder hat etwas zu verbergen.“ Eckert und Dewes hatten im Rahmen einer Recherche die Browserverläufe von drei Millionen Deutschen erhalten – ohne einen Cent dafür zu bezahlen. Diese angeblich anonymisierten Daten lassen sich aber relativ leicht realen Personen zuordnen. Was dabei zutage tritt, hat das Potenzial, Leben zu zerstören. Denn Personen werden dadurch erpressbar, und das auf Jahre hinweg. Die DSGVO der EU sei aber ein Schritt in die richtige Richtung, wie die beiden nachdrücklich betonten.

Im Anschluss erfreuten sich die Besucher während der „Blauen Stunde“ an guten Gesprächen mit Ausstellern, Referenten und Kollegen – und an den zahlreichen Überraschungsaktionen an den über 40 Ausstellungsständen. Bei der festlichen Abendveranstaltung genossen die Teilnehmer ein Gala-Büffets und konnten darüber hinaus die Verleihung des Deutschen Studienpreises Projektmanagement live erleben. Nach der Preisverleihung sorgte eine von Moderator Ralf Schmitt eingeleitete gemeinsame Gesangseinlage für einen stimmungsvollen Ausklang des Tages.

Der zweite Kongresstag: prominente Redner und Digitalisierung als Fokusthema


Mit hohem Besuch startete der zweite Kongresstag: Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und Schirmherr des PM Forum, begrüßte die versammelte Projektmanagement-Community am Morgen des 24. Oktober. Er betonte, dass die Stadt selbst um die Bedeutung des Projektmanagements weiß – zum Beispiel beim anstehenden Großprojekt, dem Bau des neuen Konzerthauses.

Ein Highlight im Programm war auch die eindringliche Keynote von Ranga Yogeshwar. In gewohnt eloquenter Weise erklärte der Wissenschaftsjournalist den Zusammenhang zwischen unserem Umgang mit dem technologischen Fortschritt und der Destabilisierung liberaler Gesellschaften. Yogeshwar legte dar, wie sich falsche Nachrichten auf digitalem Weg deutlich schneller verbreiten als richtige und bemängelt die zunehmende Diskrepanz zwischen Gefühl und Fakten. In Bezug auf die Digitalisierung fehle uns die Sensibilisierung für den Eingriff in die Privatsphäre, der damit einhergeht. Unsere Entscheidungsfindung werde immer mehr geprägt von zuvor gesammelten Daten. „Wo wollen wir mit Innovation eigentlich hin?“, fragt Yogeshwar und kritisiert, dass der Fortschritt nicht überall auf der Welt gleichermaßen ankommt. Sein Wunsch: Die Hinwendung zu einer WIR-Gesellschaft. Das sei unser gemeinsames globales Projekt.

In der zweiten Keynote des Tages führte Sven Gábor Jánszky den Besuchern vor Augen, dass Zukunftsvisionen immer eine Frage des Blickwinkels sind. Für ihn birgt Technologie vor allem die große Chance, das Leben für seine Kinder und die nachwachsende Generation zu verbessern. Projektmanager sollten dem Fortschritt im Zuge der Digitalisierung nicht zu abweisen gegenüberstehen. Standards verändern sich und werden individuell und situativ angepasst. Das neue Zauberwort heiße Adaptivität. Ein optimistischer Blick in die Zukunft (des Projektmanagements) zum Abschluss des PM Forum 2018.

Die GPM freut sich bereits jetzt auf das PM Forum 2019. Europas führender Fachkongress für Projektmanagement findet im kommenden Jahr am 22. und 23. Oktober statt. Save the Date!

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