– 20.01.2023

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Warum mutige Entscheidungen so wichtig für den Projekterfolg sind 


Mut zu haben bedeutet, dass man sich etwas traut. Vor allem dann, wenn die Zukunftsprognosen so ungewiss sind, wie im Moment, ist Mut eine Eigenschaft, deren Kraft man nicht unterschätzen sollte. Es braucht mutige Menschen, die bereit sind, ein Risiko einzugehen, sich etwas zuzutrauen. Sie sorgen nicht nur dafür, dass Neues entsteht, sondern sie gehen auch voran und erzeugen dadurch bei ihrem Mitmenschen Zuversicht. Diese beiden Eigenschaften sind im Moment bei der Umsetzung von Projekten mehr gefragt denn je.

Oft gibt es Menschen, von denen man im ersten Moment überhaupt nicht annehmen würde, dass sie mutig sind. Vielleicht weil sie manchmal sehr überlegt, analytisch – vielleicht sogar etwas kleinkariert wirken. Doch dann überzeugen sie mit unerwarteten Vorschlägen oder Ideen. Aber wie kommt das? Vielfach haben sie eine sehr analytische Herangehensweise sowie ein systematisches Denken, was ihnen hilft, Probleme in Einzelteile zu zerlegen. Durch diese Betrachtungsweise werden riskante Unterfangen zu einer Sammlung kleiner, handhabbarer Risiken. Aus etwas scheinbar Unlösbarem werden so gangbare Schritte. 

Der wichtigste Partner von Mut: Zutrauen 

Was mutige junge Menschen auf die Beine stellen können, obwohl sie selbst nicht dran glauben, kann man jederzeit in Wikipedia nachlesen. Aber hier ein konkretes Beispiel: Im Mai 2004 wurde ein Pate für ein Festival gesucht, das 30 Jugendliche auf die Beine stellen wollten. Es brauchte viel Mut, die Patenschaft zu übernehmen und noch mehr Zutrauen, an das Gelingen zu glauben. Damals ging es darum, in Horb am Neckar, einer kleinen Stadt mit rund 25.000 Einwohnern am Rande des Schwarzwalds, ein Musik-Festival mit mehreren tausend Besuchern ins Leben zu rufen. Durch die Übernahme der Patenschaft entstand automatisch ein anderes Selbstverständnis unter den Jugendlichen. Der Grund: Das in sie gesetzte Vertrauen motivierte sie und ließ sie selbst noch mehr an ihr Projekt glauben. Ein solches Momentum, erzeugt viel positive Energie, was sich natürlich ebenfalls positiv auf das Projekt und die zu bewältigenden Herausforderungen auswirkt. Zusammengefasst lässt sich sagen: Wenn man genug Zutrauen spürt, dann sollte man das Heft des Handelns in die Hand nehmen – es anpacken. Dann wird die eigene Zuversicht wachsen und es werden sich auch Mittel und Wege finden, Probleme aus dem Weg zu räumen.

Mutig zu werden braucht Zeit

Um mutig zu werden, muss die eigene Komfortzone verlassen werden. Wenn die Panikzone aber bereits zwei Meter nach der Komfortzone startet, dann sollte man mit dem Mutig-Sein bei 1,50 Metern starten. Das ist wohl noch weit genug weg von der Panikzone und bietet trotzdem genügend Möglichkeiten, etwas zu lernen und sich an mutigere Entscheidungen heranzuwagen. Langsam lässt sich auf diese Art und Weise die individuelle Komfortzone ausbauen und der nächste Schritt kann dann schon etwas mutiger angesetzt werden. Das ist ein Lernprozess, ein Entwicklungsprozess.

In den Unternehmen, in der Gesellschaft und nicht zuletzt in Projekten werden immer wieder mutige Menschen gebraucht. Menschen, die sich an das Neue heranwagen und bereit sind, das Risiko des Scheiterns auf sich zu nehmen. Deshalb sollten sich alle aufmachen und mithelfen, dass immer mehr Menschen mutig werden. Schon mit einer kleinen Extraportion Zuversicht kann jeder einzelne dazu beitragen, dass auch andere mutiger werden. 

Nach vorne schauen

Unser Motto sollte es sein, nach vorne zu schauen. Zuversichtlich nach vorne zu schauen und sich selbst und den anderen etwas zutrauen. Nicht zu hadern mit dem, was gerade passiert, sondern zu sehen, welche Optionen sich daraus für die Zukunft ergeben. Wie heißt es so schön, „nur wer nach vorne schaut entwickelt sich weiter“. Man sollte die Aufgaben, die einem ins Haus stehen, annehmen und zuversichtlich sein, dass man sie bewältigt bekommt. Gesellschaft und Wirtschaft haben schon ganz andere Situationen gemeistert und sind gestärkt daraus hervorgegangen. Veränderungen sind nicht zwingend etwas Negatives – auch wenn es im Moment vielleicht vielfach so bewertet wird.  

Im Gegenteil. Überträgt man die Prinzipien des Darwinismus auf die aktuellen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft, kann man davon ausgehen, dass diejenigen überleben werden, denen es gelingt, sich schnell und erfolgreich an die neuen Voraussetzungen anzupassen. Diese positive Erkenntnis ließ sich ja bereits aus der Pandemie ziehen als auch sämtliche Strukturen, Prinzipien und Verhaltensweisen über Bord geworfen werden mussten. Hier waren bereits diejenigen erfolgreich bzw. haben die harten Einschränkungen überstanden, die sich den Herausforderungen gestellt und Lösungen entwickelt haben – vom Ladentürverkauf über den Lieferservice, die Kurzarbeit, innovative Produktanpassungen u. v. m.  

Mut und Zuversicht sind die Eigenschaften, die es braucht, um voranzukommen. Im Großen wie im Kleinen. Das gilt ebenso für die Herangehensweise an Projekte. Mutig sollte man sein – aber nicht übermütig. Zuversichtlich sollte man sein – aber nicht naiv. Wem es gelingt diesen Duktus in seine Projekte, die tägliche Arbeit und das Miteinander zu adaptieren, wird schnell spüren, welche Kraft aus dieser Betrachtungs- und Handlungsweise entspringt. Ein Quell an Power und positiver Energie, den man sich unbedingt zu eigen machen sollte.


Weitere Informationen unter: www.projektmensch.com

Holger Zimmermann ist Gründer und Geschäftsführer des Projektmanagement-Beratungsunternehmens Projektmensch.


Holger Zimmermann ist Gründer und Geschäftsführer des Projektmanagement-Beratungsunternehmens Projektmensch.


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